Vielfältige Lieschen

Das Kongo-Lieschen zeigt seine ungewöhnlichen Blüten im Innsbrucker Palmenhaus.

Obwohl die Gattung der Springkräuter (Impatiens) aus der Familie der Balsaminengewächse etwa 1.000 Arten zählt, sind normalerweise nur die „Lieschen“ aus unserem Sommerblumensortiment (Impatiens walleriana – Fleißiges Lieschen und Impatiens-Neu-Guinea-Hybriden – Sonnenlieschen) und der Neophyt Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera) bekannt. Kennern der heimischen Wildflora wird wegen der besonderen Verbreitungstechnik auch noch das Große oder Echte Springkraut (Impatiens noli-tangere) bekannt sein, dessen reife Samenkapseln bei Berührung aufspringen und den Samen bis zu 3 m weit schleudern (daher auch „Rühr mich nicht an“ als weitere deutsche Bezeichnung).

Ein besonders entzückender Vertreter in der Gattung Impatiens ist das Kongo-Lieschen (Impatiens niamniamensis). Wegen seiner besonders hübschen, einem Papageienschnabel ähnlichen Blüten wird es auch Papageienschnabelblume genannt. Wie der Name verrät, kommt es aus dem tropischen Afrika und braucht daher einen diesem Klima entsprechenden Standort. Zimmertemperaturen reichen aus, aber vor allem der Wasserbedarf ist überdurchschnittlich. Es gedeiht gut an halbschattigen bis schattigen Standorten, pralle Mittagssonne verträgt es nicht. Ein Freilandstandort im Sommer tut ihm gut. Üblicherweise ist mit einer Wuchshöhe von ca. 50 cm zu rechnen, es kann aber auch mehr werden. Am geeigneten Standort und wenn es nicht mit Trockenstress geplagt wird, kann das pflegeleichte Kongo-Lieschen fast das ganze Jahr über blühen.

In den Pflanzensammlungen der kaiserlichen Gärten ist die Gattung Impatiens seit dem Ende des 18. Jahrhunderts nachweisbar. Das Kongo-Lieschen wird im Palmenhaus des Innsbrucker Hofgartens seit 1995 kultiviert. Zur Zeit zeigen sich die Pflanzen in voller Blüte.

Veröffentlicht am 30.04.2020