Some like it hot

Die Chilisammlung der Österreichischen Bundesgärten

Chili ist eine seit langem bekannte Würzpflanze, die sich seit geraumer Zeit wieder großer Beliebtheit erfreut. Für die Schärfe der Chilis ist der Inhaltsstoff Capsaicin verantwortlich, ein Alkaloid, das bei Menschen und Säugetieren je nach Intensität ein schwaches bis extrem starkes Brennen auslöst.

In die Pflanzensammlungen der Österreichischen Bundesgärten kam die Gattung dank der Forschungsreisen, die die Habsburger ab der Mitte des 18. Jahrhunderts durchführten. Seit der ersten Reise in die Karibik von 1754–1759 werden in Schönbrunn Chili kultiviert. Die Art Capsicum chinense wurde von Nikolaus Jacquin erstbeschrieben. Zu ihr gehört z. B. die Sorte Habanero, die lange zu den schärfsten zählte. Heute umfasst die Chilisammlung in Schönbrunn ungefähr 70 Arten und Sorten in 3.000 Exemplaren.

Im Vermehrungshaus in den Produktionsglashäusern in Schönbrunn wurden die Chili Ende Jänner ausgesät. Für die Keimung benötigen die Samen Temperaturen von 25 °C. Anfang Februar wurden sie bereits pikiert. Bei 18 °C und viel Tageslicht im Glashaus entwickeln sich aus den Sämlingen rasch schöne Jungpflanzen. Je nach Sorte vergehen zwischen Keimen und Fruchtreife etwa 70 Tage. In Schönbrunn werden die Früchte nicht gleich geerntet, sondern verbleiben an den Pflanzen, da sie bei verschiedenen Gelegenheiten dem Publikum präsentiert werden.

Veröffentlicht am 24.03.2020