Stachelige Blütenwunder

Im Schönbrunner Wüstenhaus blühen zwei Agaven-Arten

Die Gattung Agave aus der Familie der Spargelgewächse umfasst insgesamt 210 Arten. In ihrer Heimat, die vom südlichen Nordamerika bis in das nördliche Südamerika reicht, werden viele Agavenarten auch für die Herstellung von Fasern, Nahrungs- oder Genußmitteln genutzt.

Agaven sind blattsukkulent, d. h. sie können Wasser in ihren Blättern speichern. Aus der Mitte der Blattrosette treiben sie einen Blütenschaft, nach der Blüten- und der Ausbildung des Fruchtstandes stirbt die Pflanze ab. Je nach Art und äußeren Umwelteinflüssen kann es mehrere Jahrzehnte dauern, bis eine Pflanze zur Blüte kommt. Die Blütenstände können artabhängig über zehn Meter hoch werden und mehrere tausend Einzelblüten tragen.

Im Wüstenhaus im Schlosspark Schönbrunn treiben zurzeit zwei Agaven-Arten ihre spektakulären Blütenstände. Agave kerchovei ist eine mittelgroße aus dem südlichen Mexiko stammende Art. Sie treibt nach ca. 30 Jahren einen bis zu fünf Meter hohen Blütenstand mit grünlichen Blüten. Diese dienen in ihrer Heimat als Nahrungsmittel für Menschen, die Blätter werden als Viehfutter verwendet.

Agave vilmoriniana zählt zu den großen Agavenarten und fällt wegen ihrer gänzlich ungezähnten und verdrehten Blätter auf. Daher wird sie auch „Oktopus-Agave“ genannt. Sie blüht leuchtend gelb und bildet so genannte Inflorenszenzbulbien aus: entlang des Blütenstandes entstehen Brutzwiebeln, aus denen Tochterpflanzen wachsen.

Veröffentlicht am 15.03.2021